Das Plastikaufkommen in Supermärkten und Discountern

Bild Plastikverpackung-Obst-Gemuese

Die Stadt Leer. Ein Gang durch den Supermarkt.

Bio- Möhren in einer eingeschweißten Plastikverpackung, vorgeschälte Mandarinen in einem Plastikbecher sowie kleine Weihnachtsmänner aus Schokolade, die in einzelnen Kunststoffverpackungen verpackt sind. Wenn man den Supermarkt betritt, fällt eines auf: Plastikverpackungen.

In Deutschland wurden 2013 knapp 4,3 Millionen Tonnen Verpackungsmaterialien für Lebensmittel aus Kunststoff produziert. Und doch gerade in der heutigen Zeit, in der in den Medien immer wieder von den Folgen für die Umwelt und die Gesundheit des Menschen durch Plastik berichtet wird, sollte sich jeder vermehrt Gedanken über die Sinnhaftigkeit bestimmter Verpackungen machen.

Mit diesem Problem beschäftigt sich auch das zwölfte SDG: Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster. Bis 2030 wird nach Lösungen zu Themen der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen, die Verringerung des Abfallaufkommens und der Nahrungsmittelverschwendung gesucht. Das ist sehr wichtig, denn die Folgen sind gravierend. Ob die Meere, die Luft oder unser Trinkwasser, das unkontrollierte Versorgen wirkt sich negativ auf die Umwelt aus.

Viele Lebensmittel werden in deutschen Supermärkten und Discountern in Plastik verpackt. Bei einem Besuch in einem Discounter fällt direkt die Vielzahl an Verpackungen in der Obst- und Gemüseabteilung auf: 63 Prozent des Obsts und Gemüse sind bereits vorverpackt. Besonders Bio-Produkte werden aus hygienischen Gründen verschweißt oder separat beklebt. Dem Kunden ist es bei einigen Lebensmitteln selbst überlassen, ob er diese lose oder in Einwegplastiktüten erwirbt, die kostenfrei zur Verfügung stehen. Zudem gibt es nur in wenigen Discountern die Möglichkeit, tierische Produkte plastikfrei zu erwerben, da diese nur in aktiv-Verpackungen zu kaufen sind. Des Weiteren gibt es nicht in allen Märkten eine Selbstbedienungs-Fleischtheke, an der der Kunde durch die Selbstbedienung Fleisch- und Wurstware zwecks späterer Bezahlung an der Kasse auswählen und in gegebenenfalls selbst mitgebrachten Dosen transportieren kann.

Viele Discounter und Supermärkte bieten des Weiteren Convenience-Lebensmittel an. Das sind vorgefertigte Lebensmittel, die bereits durch die menschliche oder maschinelle Betätigung bearbeitet, vorbereitet und haltbar gemacht wurden. Sie sind einerseits durch die problemlose Zubereitung sehr zeitsparend, andererseits sind die meisten Convenience-Lebensmittel in Kunststoff verpackt. 2017 fielen in Deutschland rund 357.000 Tonnen Abfall für Einweg und To-Go-Verpackungen an, wovon knapp 25 Prozent aus Kunststoff bestanden.

Letztlich werden dem Kunden an der Kasse die sogenannten „Impulswaren“ angeboten. Das sind überwiegend Genussmittel, die aufwändig verpackt und bedruckt sind. Daher erzeugen diese Artikel viel Verpackungsmüll mit wenig Inhalt, was lediglich für die Discounter und Supermärkte lukrativ ist.

Eine Umfrage mit 24 männlichen und 57 weiblichen Befragten gemischten Alters kam zu dem Ergebnis, dass 89 Prozent der Befragten sich in der Vergangenheit mit den Folgen von Plastikmüll beschäftigt haben, wodurch sich das Kaufverhalten beim Einkauf bei 52 Prozent bereits verändert hat. Allerdings lassen sich knapp 48 Prozent der Befragten vom Design der Verpackungen beeinflussen. 

 

Wusstest du, dass an Feiertagen bis zu 20% mehr Plastikmüll anfallen?

An Feiertagen wie Ostern können wir als Kunden Schokolade in Form von Ostereiern in einem sogenannten „Ostermischbeutel“ erwerben. Dabei befinden sich in einer ausgewählten Packung sieben Schokoladeneier, die jeweils einzeln in Plastik verpackt sind und von einer weiteren Verpackung aus Kunststoff zusammengehalten werden. 
Beim Vergleich von Inhalt und Verpackung dieses „Ostermischbeutels“ mit einer herkömmlichen Tafel Schokolade derselben Marke lässt sich feststellen, dass zum einen der Preis des Osterprodukts pro 100 Gramm um 0,30 Euro teurer ist und dieses zum anderen mit drei Prozent mehr Plastik verpackt wurde. Bei der herkömmlichen Schokoladentafel beträgt das Gewicht des Plastikmülls 1 Gramm, wohingegen der Ostermischbeutels ein Abfallgewicht von 5 Gramm hat. An Feiertagen wie Ostern fallen bis zu 20 Prozent mehr Plastikmüll an.

 

Um die Umwelt und das eigene Portemonnaie zu schonen, sollte man sich also zweimal überlegen, ob man besonders geformte Schokolade mit integrierten Wünschen verschenkt oder ob man nicht doch besser zu herkömmlichen Produkten greift und dazu eine eigene, selbstgebastelte, umweltfreundlichere Grußkarte bastelt. 

 

Doch sind wir alle mal ehrlich – etwas Selbstgemachtes zu verschenken oder etwas Eigenes zu kochen schmeckt doch einfach am besten und reduziert das Plastikaufkommen!

 

Bild3
Herkömmliche Schokoladentafel
Bild4
"Ostermischbeutel"
Bild2
Plastikmüll der herkömmlichen Schokoladentafel
Bild1
Plasrtikmüll des "Ostermischbeutels"

Möchtest du erfahren, wie du auf Plastik bei deinem täglichen Einkauf verzichten kannst? Dann besuche doch den Blogeintrag „Nachhaltiger Einkaufen – die Alternativen zum Plastik“.

Die verwendeten Informationen wurden im Rahmen der Facharbeit des Seminarfaches „Handeln statt Hoffen- die SDG´s im Fokus“ aus Internetquellen, Umfragen und eigenen Untersuchungen ausgewertet. Diese wurden als Quellenbelege in der Facharbeit beigelegt.

 

Bildquellen: eigene Aufnahmen

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