Der Einfluss von Fast-Fashion

Jeder von uns kennt die großen Modekonzerne Primark, Asos und Co. Sie sind bekannt für ihre erschwinglichen Preise. Aber wie kann ein Unternehmen ein T-Shirt für zwei Euro produzieren und verkaufen? Im Rahmen meiner Facharbeit aus dem Jahr 2021 habe ich mich mit dem SDG 8 (Menschenwürdigere Arbeit und Wirtschaftswachstum) und mit genau dieser Frage beschäftigt. Mein Ergebnis: die Unternehmen produzieren unter menschenunwürdigen Bedingungen und haben nur einen hohen Gewinn als Ziel. Um euch die Arbeitsbedingung bestmöglich zu veranschaulichen, besuchen wir gedanklich eine Fabrik in Savar, ein Vorort von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka.

Gedankenspiel: Fabrik in Savar

Du gehst durch die Seitengassen von Savar. Dir fallen die vielen und großen Gebäude aus Beton mit dem winzigen Fenster auf. Du entdeckst eine Kleidungsfabrik, bei der die Tür offensteht. Du entscheidest dich dazu, einen Blick hineinzuwerfen. Kaum drin, beginnst du zu husten. Die schmutzige, stickige und warme Luft begründest du in deinem Kopf mit dem fehlenden Luftaustausch aufgrund der kleinen Fenster. Als du weiter gehst, fallen dir die vielen jungen Mitarbeiter auf. Ihre Körperhaltungen an den Nähmaschinen sieht weder bequem noch gesund für den Rücken aus. Ihre Gesichter sind gekennzeichnet von Erschöpfung und Müdigkeit. Du wirst neugierig und sprichst eine Mitarbeiterin an einer Nähmaschine an. Diese beachtet dich nicht und arbeitet weiter. Auf einmal wirst du von einem gestressten Mann angesprochen, der dich darauf hinweist, dass du die Mitarbeiter sofort in Ruhe lassen solltest, da sie sonst ihr Arbeitspensum nicht erfüllen. Du stimmst zu und führst deine Entdeckungstour unauffällig weiter. Je weiter du in die Fabrik gehst, umso tiefer werden die Risse in den Wänden. Feuermelder und Feuerlöscher hast du immer noch keine entdeckt. Aus einer hinteren Ecke hörst du, wie sich zwei Mitarbeiter ohne Aufseher leise unterhalten. Sie tauschen sich über ihre gestrige 14-stündige Schicht aus und fragen sich, wann sie endlich ihren Lohn der letzten zwei Monate erhalten. Eine Pause haben sie heute auch noch nicht gemacht. Sie machen deutlich, dass sie Hunger und Durst haben. Aber: eine Pause würde für die beiden einen Lohnabzug bedeuten. Auf einmal hörst du aus einer anderen Ecke Geschrei. Eine Frau wird von einem Aufseher gegen die Wand geschlagen und in den Unterleib getreten. Du stehst wie versteinert auf der Stelle. Eine der Mitarbeiterin fragt auf einmal leise: „Haben sie es herausgefunden?“… die andere antwortet noch leiserer: „Ja. Sie wollte uns allen doch nur mit einer Gewerkschaft helfen und jetzt? Nun muss sie für uns leiden.“ Du bist immer noch geschockt und gehst schnell und ohne was zu denken zum Ausgang. Auf dem Weg zurück entdeckst du ein T-Shirt auf dem Tisch. Dir kommt es bekannt vor. Du schaust zu Dir runter und realisiert, dass du genau das T-Shirt gerade trägst.

Ausmaß der Produktion

Aber was haben diese Umstände zu bedeuten? Um euch das Ausmaß z.B. von tiefen Rissen in den Wänden zu zeigen, möchte ich hier auf das größte Unglück in der Modebranche eingehen: Das Unglück von Rana Plaza vom 24. April 2013.

Rana Plaza ist ein achtstöckiger Fabrikkomplex des Inhabers Mohammed Sohel Rana. Dort wurden hauptsächlich Textilien für den europäischen Markt produziert. Bereits Tage vor dem Unglück bemerkten Arbeiter/innen Risse in den Mauern des Gebäudes, die von dem Inhaber ignoriert worden sind und ließ seine Mitarbeiter/innen weiterarbeiten. Auch die Evakuierungsanordnung der Behörden, aufgrund des maroden Gebäudezustandes wurde nicht befolgt.

Am 24. April 2013 um 9 Uhr morgens stürzte der achtstöckige Fabrikkomplex (siehe Bild) innerhalb von 90 Sekunden in sich zusammen. Zu dem Zeitpunkt befanden sich mehr als 5.000 Arbeiter in dem Gebäude. 1.136 Menschen überlebten dieses Unglück und über 2.000 wurden verletzt. Es dauerte sehr lange bis alle Opfer geborgen und eine Liste von ihnen erstellt werden konnte. Einige von ihnen wurden bis heute nicht gefunden. Das Ergebnis der Ermittlung des bangladeschischen Innenministers ergab als Grund für den Einsturz die illegale Erweiterung des Fabrikkomplexes um drei Stockwerke. Ein neuntes Stockwerk befand sich bereits in Bau.

Tausende Familien standen vor dem wirtschaftlichen Abgrund, da die Verunglückten der Familien meistens Alleinverdiener waren. Auch heute noch leiden die Betroffenen und Überlebenden des Unglücks unter körperlichen Problemen und Traumata.

Was soll dir das zeigen?

Durch den Kauf eines Kleidungsstück das in solch einer Fabrik produziert worden ist, unterstützt jeder von uns die menschenunwürdigen und lebensbedrohliche Bedingungen in Bangladesch.  

Wollt Ihr was dagegen machen und endlich HANDELN? Dann lest euch meinen Beitrag durch „Faire Alternativen zu Fast-Fashion“

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Nach dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza suchen Menschen in den Trümmern nach Opfern und Überlebenden. (© picture-alliance/AP)

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