Smarte Heizkörperthermostate – Wo besonders viel Energie gespart wird

Smart Home Installationen, wie intelligente Heizkörperthermostate, können den Energieverbrauch von Wohngebäuden verringern und bieten somit jedem einzelnen die Möglichkeit zur Erreichung der SDGs beizutragen. Allerdings sind die erzielten Einsparnisse an Energie und folglich auch an Energiekosten für jede Wohnung individuell und variieren teilweise stark. Insgesamt gibt es aber einige Faktoren, die einen großen Einfluss auf das Einsparpotenzial haben. In welchen Häusern oder Wohnungen lässt sich also durch smarte Heizkörperthermostate am meisten Energie sparen? 

Intelligente Heizkörperthermostate ermöglichen eine individuelle Anpassung der Wärmeabgabe von Heizkörpern an den Bedarf der Bewohner. Durch Temperaturabsenkungen bei Abwesenheit oder in einem nicht genutzten Raum kann Energie gespart werden. 

Es gibt drei Faktoren die das Energiesparpotenzial bedeutend beeinflussen: 

  • das Gebäudealter
  • der Gebäudetyp
  • die Größe des Haushaltes 

In Altbauten kann durch intelligente Heizkörperthermostate mehr Energie gespart werden als in Neubauten. Grund dafür ist, dass ein Großteil der Altbauten in Deutschland vor der ersten Wärmeschutzverordnung von 1977 erbaut wurde und daher oft keine baulichen Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs erfolgten. Neubauten und auch Niedrigenergiehäuser haben durch energiesparende Baumaßnahmen in der Regel einen geringeren Energiebedarf für das Heizen und folglich auch ein geringeres Energiesparpotenzial durch den Einsatz von smarten Heizkörperthermostaten.

— Zur Vereinfachung werden im folgenden maximale Werte dargestellt, die aber die allgemeine Tendenz repräsentieren.  —

Maximales Einsparpotenzial nach Gebäudetyp
Einfamilienhaus 36%
Mehrfamilienhaus 22%

Bei einem Einfamilienhaus ist die Fläche, die im direkten Wärmeaustausch mit der äußeren Umgebung steht größer als bei Mehrfamilienhäusern, da in diesen die einzelnen Wohnungen häufig eine geringere Fläche an Außenwänden haben und zum Beispiel nicht zugleich an die Dachdecke und an die Kellerdecke anschließen. Aufgrund dessen ist der Wärmeverlust an die äußere Umgebung bei einem Einfamilienhaus größer und dementsprechend besteht auch ein höheres Energiesparpotenzial durch den Einsatz von smarten Heizkörperthermostaten. 

Maximales Einsparpotenzial nach Anzahl der Personen im Haushalt
Eine 36%
Vier 9%

Die Temperaturabsenkungen, dass heißt die Zeiten, in denen weniger Wärme von den Heizkörpern abgegeben wird und somit weniger Energie verbraucht wird, geschehen in der Regel bei Abwesenheit. Der Grund, dass das Energiesparpotenzial bei Einpersonenhaushalten deutlich größer ist als bei einem Vierpersonenhaushalt, liegt darin, dass das Ausmaß der Abwesenheit in Single-Haushalten höher ist. Umso mehr Personen in einem Haushalt leben, umso wahrscheinlicher ist es, dass eine Person zuhause ist und eine angenehme Raumtemperatur haben möchte. 

Verschiedene Smart Home Installationen können meistens über ein System miteinander verknüpft werden. Dadurch wird unter anderem ein Informationsaustausch zwischen den Geräten gewährleistet. Zum Beispiel können intelligente Fensterkontakte einem Heizkörperthermostat mitteilen, dass ein Fenster geöffnet oder geschlossen wurde. Das Heizkörperthermostat kann dementsprechend die Wärmezufuhr zum Heizkörper stoppen beziehungsweise wieder starten. Dadurch kann noch mehr Energie gespart werden. 

Die möglichen Einsparpotenziale sind vor allem für Altbauten mit wenigen Bewohnern vielversprechend. Hier muss allerdings beachtet werden, dass intelligente Heizkörperthermostate keinesfalls eine energetische Sanierung, die für viele Altbauten im Hinblick auf die Erreichung von Klimaschutzzielen vorgesehen ist, ersetzen. Dadurch, dass sie den Energieverbrauch dennoch teilweise erheblich reduzieren, können sie als einfachere und kostengünstigere Zwischenlösung eingesetzt werden. Die Anschaffung ist außerdem bei häufiger Abwesenheit durchaus sinnvoll. 

Insgesamt ermöglichen smarte Heizkörperthermostate jeder Person den Energieverbrauch ihrer Wohnung oder ihres Hauses zu reduzieren und somit zu den SDGs beizutragen, auch wenn das Einsparpotenzial in einigen Fällen, wie bei Niedrigenergiehäusern, nur gering ausfällt. 

Dem Artikel liegen Erkenntnisse meiner Facharbeit „(Energie-) Sparen durch Smart Home – Eine exemplarische Analyse der Energieeffizienz durch Smart Home Installationen“ (Finja Frerichs, März 2021), in der Quellenbelege angeführt sind, zugrunde. Die Facharbeit entstand im Rahmen des Seminarfachs „Handeln statt Hoffen – die SDGs im Fokus“. 

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