Sicherheit von Radfahrer/-innen

Quelle: Elementor-Mediathek

Sicher mit dem Fahrrad durch den Stadtverkehr

2002 wurde die Stadt Leer mit dem Titel ,,Fahrradfreundlichste Stadt in Niedersachsen“ ausgezeichnet. Aber dennoch besteht in vielen Bereichen der Bedarf nach Verbesserungen in Bezug auf die Sicherheit. Besonders die Gefährdung der Radfahrer durch PKW ist sehr hoch. In den Jahren 2009-2011 sind 3/4 von insgesamt 287 Fahrradunfällen im Zusammenhang mit Autofahrern geschehen. Deshalb muss speziell im engen Straßenverkehr der Schutz von Radfahrern erhöht werden, um die Anzahl an Unfällen zu verringern.  Dabei muss nicht nur die Sicherheit im Stadtverkehr, sondern auch in den ländlichen Bereichen des Landkreises Leer, berücksichtigt und überarbeitet werden. 

Projekt ,,FaCit“

Das Projekt ,,FaCit“, das seit 2020 durch die Stadt umgesetzt wird, behandelt genau das Thema der Erhöhung der Sicherheit von Radfahrern* im Straßenverkehr. Dabei soll der Innenstadtring so umgebaut werden, dass ein geringeres Unfallrisiko besteht. Zu der Verbreiterung der Radwege sollen auch die Knotenpunkte der betroffenen Straßen fahrradgerecht ausgebessert werden. Außerdem sollen weitere und sicherere Fahrradstellplätze und eine Reparaturwerkstatt in der Nähe des Bahnhofs errichtet werden, um das Fahrradfahren in Leer attraktiver zu gestalten. Aktuell sind die Umbauarbeiten weitesgehend vollendet, wie es im Bilderkarussell, indem der Bereich des Bummerts fotografiert wurde, zu erkennen ist. Mit den Bildern aus dem ersten Artikel fällt ein deutlicher Unterschied auf.

Todesfälle im Radverkehr

In einer Statistik wurde aufgeführt, dass 2019 deutschlandweit weitaus weniger Radfahrer, nämlich 445, tödlich verunglückten als beispielsweise im Jahr 1979, in dem 1.357 Radfahrer durch einen Unfall im Straßenverkehr starben. Niedersachsen liegt auf Platz drei der Bundesländer, in denen die meisten Fahrradfahrer durch Verkehrsunfälle ums Leben kommen. Trotz des starken Rückgangs der Todesfälle von Radfahrern im Straßenverkehr muss weiter daran gearbeitet werden die Gefährdung der Fahrradfahrer zu verringern.

Nationaler Radverkehrsplan 3.0

Neben solchen örtlichen Projekten und Initiativen wie ,,FaCit“, gibt es auch nationale Maßnahmen, die die Sicherheit von Radfahrern im Straßenverkehr erhöhen sollen. Der nationale Radverkehrsplan 3.0¹, der durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur initiiert wurde, verfolgt acht Leitziele, die anhand einer deutschlandweiter Umfrageergebnisse ihrer Priorisierung nach geordnet wurden. Diese Leitziele sind, 1. lückenloser Radverkehr in Deutschland, 2. Deutschland wird Fahrrad-Pendlerland, 3. das Fahrrad im Zentrum moderner Mobilitätssysteme, 4. Radverkehr erobert Stadt und Land, 5. Vision Zero im Radverkehr, 6. Urbaner Lastenverkehr wird Radverkehr, 7. Deutschland wird Fahrradstandort, 8. Radverkehr wird intelligent, smart und vernetzt. Dabei stehen diese acht Ziele unter den Themen Infrastruktur, Sicherheit und Aufenthalts- und Lebensqualität. 

Somit gibt es sowohl regional als auch national einige fortschrittliche Maßnahmen zur Verbesserung des Radfahrklimas in Deutschland, die aber noch weiter ausgebaut und stärker umgesetzt werden müssen, um ein höchstmögliches Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu schaffen und die Zahl an Unfällen zu minimieren.

¹https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/Radverkehr/nationaler-radverkehrsplan-3-0.html

* für die bessere Lesbarkeit wird das Maskulinum verwendet

Quelle: Seminarfacharbeit ,,Zukunft Radverkehr? Die Förderung der Fahrradmobilität als Beitrag
zur nachhaltigen Stadt für Leer und Umgebung“ Ina-Marie Böden, 30.03.2021

Bilderquelle: Eigene Aufnahmen

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