Der Stellenwert des Verbrauchers bei der Förderung Klimaneutraler Energien

Strom. Eine Ressource, die aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Licht, Heizungen, elektronische Geräte jeder Art – all dies benötigt Strom, um auf Dauer seine Funktion zu erfüllen. In unseren eigenen vier Wänden verbrauchen wir Strom jeden Tag, meistens ohne darüber nachzudenken. Dabei ist Strom im Diskurs um Erneuerbare Energien das zentrale Thema, vor allem mit Hinblick auf die wachsenden Bedrohungen des fortschreitenden Klimawandels.

In Deutschland gibt es ein umfassendes Stromnetz, an welches jeder Bürger indirekt über Hochspannungsleitungen angeschlossen ist. Der Strom aus diesem Netz wird meistens in Pumpspeicherkraftwerken gespeichert. Das ist notwendig, da sich Strom nur in sehr begrenzten Mengen in Akkus oder Batterien speichern lässt. Somit sind diese Arten der Speicherung in Hinblick auf die Versorgung eines Landes nicht realisierbar. Durch Pumpspeicherkraftwerke kann Strom in eine andere Form der Energie umgewandelt werden, welche sich leichter lagern lässt. Leider ist ein Verlust von Energie bei jedem Umwandlungsprozess unvermeidbar. Problematisch dabei ist, dass ca. 55% des Stroms durch nicht erneuerbare Energien erzeugt wird.

Erneuerbare Energien bieten eine klimaneutrale Alternative zu anderen Wegen der Energiegewinnung wie etwa Kohle. Gerade die Rolle des Verbrauchers verdient dabei besondere Aufmerksamkeit, da dieser die Nachfrage stellt. Wir als Konsumenten sind es, die sich bei Anbietern für eine Art des Stromes bewusst entscheiden können. Es liegt in unserer Hand, für welche Art des Stromes wir uns entscheiden. Um zu verstehen, warum auch der individuelle Beitrag eine wichtige Rolle spielt, ist es wichtig die Verantwortungen der Stromanbieter zu kennen. Hier ein Beispiel:

Beziehen die Verbraucher eines Anbieters Ökostrom, steht dieser in der Verantwortung, die Menge des von seinen Kunden verbrauchten Stroms aus klimaneutralen Quellen zurück ins Netz zu speisen. Das bedeutet aber nicht, dass bei den jeweiligen Kunden dieses Anbieters ausschließlich Ökostrom aus der Steckdose kommt. Stattdessen versorgt das Stromnetz alle Stromkonsumenten in Deutschland mit demselben Strommix. Dieser Mix spiegelt den prozentualen Konsum der Verbraucher wieder. Das bedeutet, wenn 25% der gesamten Bevölkerung Energie aus herkömmlichen Quellen bezieht, beträgt der Anteil dieser Quellen am Strommix ebenfalls 25%.

Funktionsweise eines Pumpspeicherkraftwerks (Quelle: https://www.enbw.com/unternehmen/konzern/energieerzeugung/speicherung/)
Windparks wie dieser haben den größten Anteil bei der klimaneutralen Energiegewinnung (Quelle: https://www.node.energy/blog/eeg-umlage-drittmengenabgrenzung-windparks)
Es dauert einige Zeit, bis sich eine Photovoltaikanlage rentiert, aber danach produziert sie kostenlosen Ökostrom

Würden wir als Verbraucher uns gemeinsam für 100 % Klimaneutralen Strom (Ökostrom) entscheiden, würde auch nur dieser von den Anbietern zurück ins Netz gespeist werden, sodass der Anteil von Ökostrom am Strommix 100 % betragen würde. Die Verantwortung diese Entscheidung zu treffen, liegt also bei jedem Konsumenten von Strom selbst. Durch diese Methode kann jeder effektiv dem Klimawandel begegnen, ohne Angst davor haben zu müssen, durch radikale Umstellungen den eigenen Komfort aufzugeben. Auch technisch ist Deutschland bereits jetzt in der Lage, sich energetisch umzustellen. Es liegt also in unseren Händen.
Außerdem:
Nachteile bringt der Wechsel zu klimaneutralem Strom nicht mit sich, da der Preis im Vergleich zu herkömmlichem Strom nahezu identisch ist. Das wird von einer Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme aus dem Jahr 2021 belegt.

Diese Thematik war Teil meiner Facharbeit im Rahmen des Seminarfachs „Handeln statt hoffen – Die SDGs im Fokus“. Im Rahmen der Facharbeit wurden alle Informationen sorgfältig überprüft und ausgewählt. Der obige Artikel ist ebenfalls Teil des genannten Seminarfachs und beruht auf den Quellen meiner Facharbeit. Diese trägt den Titel “ Grüner Strom im Fokus: Eine Analyse der Erzeugung, des Vertriebs und des Verbrauchs von klimaneutral erzeugtem Strom in Norddeutschland“ (2021).

Schreibe einen Kommentar